Auch am eher traditionellen ERP-Markt fassen Themen wie Cloud, Mobilität und IoT, die im Bereich anderer Business Applikationen schon gang und gäbe sind, schön langsam Fuß. Wir sind der Frage nachgegangen, in welche Richtung sich der ERP-Markt in naher Zukunft orientieren wird und welche fünf Anforderungen Ihr ERP-System unbedingt erfüllen muss, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
5 Punkte für die ERP-Systeme der Zukunft:
- Stärkere Integration in die Unternehmensprozesse
- Erst hybride Cloud, dann alles in der Cloud
- Wertvoller Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele
- Mobiles ERP
- Smarte Verknüpfungen mit dem IoT
1. Stärkere Integration in die Unternehmensprozesse
ERP-Systeme werden ihre Rolle als Kernapplikation bei Unternehmenssoftwarelösungen ausbauen. Jedoch wird es eine noch stärkere Integration der Softwaresysteme mit den Unternehmensprozessen geben und damit einhergehend zusätzliche Nutzergruppen ansprechen. Der „klassische“ ERP-User wird durch die flächendeckende Nutzung einer Vielzahl an unterschiedlichen Usergruppen im Unternehmen ergänzt.
Die immer klarer werdende funktionale Abgrenzung der Kernapplikation eines ERP-Anbieters wird die Kompatibilität mit Drittsystemen weiter in den Vordergrund stellen, um Flexibilität und Agilität in der Prozessabdeckung als auch die rasche Anbindung neuer Prozesse zu gewährleisten. Die unvermittelte Einbindung von Lösungen in eine bestehende Unternehmenssoftware wird weiterhin zur Voraussetzung. So werden nicht nur horizontale Prozesse sondern auch vertikale Branchenausprägungen künftig besser abgedeckt.
Für eine Vielzahl von Spezialanbietern einzelner Prozesse, Subprozesse oder auch nur einzelner Funktionen wird sich weiter ein stark wachsender Markt – in Ergänzung zu Anbietern von ERP-Kernapplikationen mit offenen Schnittstellenstandards – bieten. Das Bewahren von Wettbewerbsvorteilen für Kunden mit Hilfe offener ERP-Plattformstrategien muss gewährleistet sein.
2. Erst hybride Cloud, dann alles in der Cloud
Die hybride Cloud wird in den kommenden Jahren, den immer noch den Erwartungen hinterherlaufenden ERP-Cloud-Markt, dominieren. Erst wenn sich „unkritische“ Prozesse sowohl aus Sicht der Datensicherheit und der Verfügbarkeit in ERP-Cloud-Installationen etabliert haben, werden kritische Prozesse in den Cloudbetrieb nachgezogen. Der schlussendliche Weg in die Cloud wird für die ERP-Nutzer der Zukunft unausweichlich.
3. Wertvoller Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele
Von großer Bedeutung für ERP-Systeme wird deren konkret messbarer Beitrag zur Umsetzung und das Erreichen von Unternehmenszielen. Ursache und Wirkung rücken in diesem Zusammenhang weiter zusammen. Somit wird die Flexibilisierung und Skalierbarkeit von IT-Kosten aus dem Bereich Capital Expenditure in den Bereich Operational Expenditure verschoben. Hier wird sich der ERP-Anbietermarkt weiter klar in Richtung Cloud Finanzierungsmodelle entwickeln um dieser Anforderung des CFO zu entsprechen.
4. Mobiles ERP
Der Bedarf an ERP-Mobile-Lösungen wird heute noch verstärkt vom ERP-Nutzer getrieben, der eine mobile Verfügbarkeit und Zugriff auf Daten des ERP-Systems für sein Tagesgeschäft erwartet, ohne dass sich Unternehmen ausreichend Gedanken machen, welche klaren Unternehmensziele mit einer mobilen Anwendung erreicht werden sollen. Erst mobile Geschäftsstrategien werden prozessübergreifende, mobile ERP-Anwendungen nachziehen.
5. Smarte Verknüpfungen mit dem IoT
Die größten Hürden in der Integration sind keine technischen. Ungeheuer wichtig ist es, dass der Weg zur „Smart Factory“ von der Geschäftsführung getragen wird. Denn eines ist klar – ein Schritt Richtung IoT und Smart Factory ist ein Einschnitt in die Prozesse des Unternehmens, eine Abkehr von gewohnten Rollen, eine Neuorientierung des Arbeitsinhaltes für viele Mitarbeiter. Diese Hürden, die Unsicherheit vor Neuem und Ungewohntem, die Angst Abläufen, die auf den ersten Blick nicht kontrolliert werden können, zu vertrauen, muss jedenfalls genommen werden. Nicht ganz umsonst sprechen auch Politiker von einer neuen „Industriellen Revolution“.