Die Anforderungen an Ihre Produktion ändern sich ständig. So sehen Sie sich mit kleineren Produktionslosen, geringeren Lieferterminspannen und immer höheren Qualitätsanforderungen konfrontiert. Dadurch ergeben sich auch neue Herausforderungen an Ihre Fachabteilungen, da diese meist in der Planung zentral zusammenfließen.
Sie kennen das: Sie müssen die richtige Menge des richtigen Produkts zum richtigen Zeitpunkt liefern. Diese Aufgabe stellt Ihre Fachkräfte in der Planung vor verschiedenen Problemstellungen.
Herausforderungen und Fragestellungen Ihrer flexiblen Planung
Damit Ihre Produktion diesen Anforderungen gerecht wird, müssen Ihre Mitarbeitenden mehrmals täglich unterschiedliche Entscheidungen treffen. Darunter sollten Sie sich unter anderem folgende Szenarien vorstellen und die dazu passenden Fragen parat haben:
Ihr Kunde bestellt größere Mengen, ruft diese aber nur in Teilmengen pro Tag oder Woche ab. In diesem Fall sollten Sie an die Aufteilung der Mengen, einen sogenannten Mengensplitt, denken. Welche (Teil-) Menge soll idealerweise wann produziert werden?
Sie können, aus Kapazitätsgründen oder aus technologischen Gründen, nicht selbst produzieren. Das heißt Sie müssen auf Fremdfertigung zurückgreifen und Arbeitsschritte auslagern. Was wird wo gefertigt und wer hat freie Kapazitäten?
Sie haben Ihre Planung so vorgenommen, dass Sie eine optimale Ressourcenauslastung sicherstellen und ungeliebte Stillstandzeiten vermeiden. Doch wie es so oft ist, müssen Sie mit dringenden Zusatzanfragen und Instandhaltungsmaßnahmen rechnen. Wo müssen Lücken eingeplant werden, um eventuell dringliche Nachlieferungen oder ungeplante Prio-1- Aufträge produzieren zu können? Welche Puffer müssen eingehalten werden, um Wartungsarbeiten durchzuführen? Mit welchem Effizienzgrad kann geplant werden?
Ihre Kunden bestellen Mengen von Produktgruppen, ohne noch auf Details des Produkts (Farben, Varianten, etc.) einzugehen. Diese Artikelspezifika oder auch Mengengerüste werden erst kurzfristig bekanntgegeben. Hierfür planen Sie Kapazitätsblocker in der Produktion ein. Wie wird so vorausschauend wie möglich geplant?
Natürlich müssen Sie in der Planung auch die vorgelagerten Schritte berücksichtigen. Bei der Beschaffung von Zukaufsteilen und Rohmaterialien geht es um Zeitpunkt, Lagerbestände und Verfügbarkeit sowie Alternativmaterialien. Wie stellen Sie sicher, dass Sie die benötigten Materialien zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung haben? Wie gehen Sie mit Engpässen und Konflikten um?
Ihre Antwort liegt im Detail
Nachdem Sie sich in die verschiedenen Produktionsfälle hineinversetzt und die richtigen Fragen gestellt haben, gilt es die passenden Antworten zu finden. Dafür brauchen Sie maximale Flexibilität in der Einplanung Ihrer Ressourcen. Ein gutes Planungssystem muss Sie in allen Entscheidungen mit umfänglichen Informationen und nahtlosen Funktionen unterstützen.
Für Ihre datengestützte Entscheidungsfindung gibt es vielfältige Informationen, die Sie entsprechend der Anforderungen Ihres Unternehmens und ihrer Fertigungsprozesse definieren sollten:
- Komponenten wie Artikel, Arbeitsplänen und Stücklisten
- Designnuancen wie Farbreihenfolgen, Sonderfarben (nicht lagerhaltig) und Deckungsgraden
- Spezifikationen zu Rohmaterialien wie Grammatur, Liegezeiten und Faserverlauf
- Details zu Kunden, Lieferterminen und Abrufterminen
- Einzelheiten zu benötigten Sonderausstattungen und Werkzeugen wie Greifer, Druckzylinder oder Stanzwerkzeugnummern
- Informationen zum Auftragsstatus inklusive Produktionsfortschritt oder bereits gefertigte Mengen
- Dokumentenanhänge wie Layout-Zeichnungen (Vernutzung), Artikelspezifikation und Artikelbild
- Indikatoren als Warnung bei Konflikten beispielsweise bei Lieferterminproblemen, Überlappungen, Material- und Werkzeugverfügbarkeit
Haben Sie die Datenbasis definiert, sollte ein zukunftsfähiges System Ihnen eine Reihe von Funktionen bieten:
- Auftragszusammenführung: Trotz laufender Änderungen der Planungsreihenfolge können Sie eine Neureihung oder eine Verbindung von Aufträgen schnell und effizient ermöglichen.
- Ressourcenwechsel: Sie können einen Arbeitsgang auf einer alternativen Ressource oder extern fertigen lassen.
- Freigabe: Nach der endgültigen Einplanung werden Ihre Aufträge an die Produktion (BDE) zur Erledigung übergeben.
- Blockbildung: Wenn verschiedene Arbeitsgänge oder Aufträge beispielsweise dieselben Werkzeuge, Farbreihenfolge oder Kundenpriorität haben, werden diese zusammen in einem Block gefertigt.
- Simulationen: Sie können verschiedene Varianten erarbeitet und speichern. Nach der Evaluierung der Varianten wird eine Simulation zur tatsächlichen Einplanung herangezogen und der Rest verworfen.
Fazit:
Am Ende des Tages wird in der Planung durch die richtige Reihenfolge und das frühzeitige Erkennen von Konflikten viel gewonnen. Dadurch können Sie Optimierungsmöglichkeiten nutzen, die in Kostenreduzierung und Zeitersparnis resultieren. Ein modernes Planungssystem sollte Sie in allen Aspekten unterstützen, um diese Potentiale richtig auszuschöpfen.