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Nicht immer bringt die Einführung eines neuen ERP (Enterprise Resource Planning)-Systems den gewünschten Erfolg. Manchem „Experten“ im IT (Informationstechnologie)-Bereich mangelt es beispielsweise an nötiger Lösungs- und Branchenkenntnis. Um nachhaltige Projekterfolge sicher - zustellen, empfiehlt sich die Begleitung mit einem kompetenten Partner.

Die Jeremias-Gruppe ist ein global aktiver Hersteller von Edelstahlschornsteinen und modularen Abgasleitungen, mit weltweit acht Produktionsstätten in Deutschland, Polen, Spanien, Russland, Tschechien, Großbritannien und den USA, sieben Handelsniederlassungen und zahlreichen Vertriebspartnern national und international. Team Leader Global Projects Maxim Munvez erläutert: „Die einzelnen Fertigungsstandorte produzieren auch international, aber vor allem auf die lokalen Anforderungen abgestimmt, weil viele spezielle Regularien stark länderbezogen sind”. Das Werk in Polen beispielsweise hat sich auf Standardschornsteinelemente spezialisiert, mit denen es die gesamte Gruppe beliefert, während die deutschen Betriebe vor allem individuelle Spezialanfertigungen produzieren. Während sich die Jeremias GmbH mit der Sparte Elementschornsteine auf das B2B-Geschäft spezialisiert hat, konzentriert sich die Industriesparte auf Schornsteinlösungen etwa für Kraftwerke und Blockheizkraftwerksysteme.

Zwar neu, aber nicht komplett

Als die Niederlassung Polen komplett neu aufgebaut wurde, entschied sich die Firmenleitung für das ERP-System „Microsoft Dynamics NAV“ als Unternehmenssoftware. „Dieses Programm war für uns ein zukunftssicheres System, das zudem auch die Anforderungen der Jeremias-Gruppe zum weitaus größten Teil abbildete“, erinnert sich Munvez. Bereits ein Jahr später wurde das System auch in Deutschland eingeführt. Allerdings galt es dabei, die Standardlösung für die projektorientierte Industriesparte enorm zu modifizieren, sodas am Schluss beide Unternehmensbereiche in völlig unterschiedlichen Prozessen arbeiteten und die Anpassungen deutlich vom Microsoft Dynamics NAV-Standard abwichen. „Mit zunehmendem Unternehmenswachstum erkannten wir, dass unser IT-Partner nicht die Lösungskompetenz bot, die wir brauchten. Schließlich wollten wir Lösungen aufbauen, die uns auch künftig ein ungehindertes Wachstum erlaubten und die wir auch auf andere Niederlassungen übertragen können“, begründet Munvez. So testeten die Verantwortlichen auf der Basis eines Lastenhefts von fast 100 Seiten eine Reihe von Microsoft-Partnern und ließen sich die verschiedenen Lösungsansätze präsentieren. „Definitiv entschieden wir uns für die COSMO CONSULT-Gruppe. Dort fühlten wir uns am besten verstanden und beraten und die Lösungsansätze entsprachen am ehesten unseren Wünschen“, so Munvez. Die COSMO CONSULT-Gruppe, Anbieter von Business-Softwarelösungen auf Basis von Microsoft Dynamics und Branchenspezialist für die Fertigungsindustrie, projektorientierte Dienstleister sowie die Zulieferindustrie und Europas größter Microsoft- ERP-Partner, bot in vielen Bereichen mehr als die Mitbewerber. „Die Auftragsfertigungslösung mit ihrem Konstruktionsmodul und ihren speziellen Funktionalitäten nutzt vor allem die Industriesparte. Dabei bleiben wir stets im Standard und reduzierten die Anpassungen auf ein Minimum. Damit können alle arbeiten“, nennt Munvez ein Beispiel.

Standard mit integrierten Branchentools

Wegen der hohen Komplexität und Individualität beider Unternehmensbereiche wurde entschieden, die neue Lösung nacheinander zu implementieren. Als erstes wurde im Industriebereich Dynamics NAV und vor allem das COSMO CONSULT-Modul „Auftragsfertigung“ auf einer separaten, eigenständigen Datenbank eingeführt. Direkt im Anschluss wurde das Projekt auch bei der Sparte Elementschornsteine durchgeführt, bei dem Microsoft Dynamics NAV mit weiteren COSMO CONSULT-Modulen wie „Textmodul“ für einen individuellen Textaufbau zum Einsatz kamen. „Diese Tools unterstützen unsere Prozesse noch weiter und optimieren sie“, berichtet Munvez. Im letzten Schritt wurden beide Datenbanken wieder vereinigt. Das gesamte Projekt zog sich aufgrund seiner großen Komplexität und starken Herausforderungen über zweieinhalb Jahre hin, bis man die einheitliche Lösung schließlich ohne Probleme starten konnte.

Mit den in den Dynamics NAV-Standard integrierten Branchenmodulen von COSMO CONSULT, die alle von Microsoft zertifiziert sind, arbeitet Jeremias heute zu über 90 % im Standard. Den Rest bilden von der IT-Abteilung selbst aufgebaute Module ab. Vor allem im Industriebereich sind die Prozesse nun wesentlich effizienter gestaltet. Früher war es nicht ohne Weiteres möglich, Zeiten sowie verbrauchte und produzierte Güter zu erfassen. Zwischen Konstruktion und ERP System gab es keine Verbindung, heute überträgt ein Tool die Konstruktionszeichnungen problemlos an Dynamics NAV. „Wir haben eine Transparenz und Effizienz geschaffen, die es vorher nicht gab. Durch den nahtlosen Übergang vom Kunden- zu einem Konstruktionsauftrag und anschießend zum Produktionsauftrag sehen wir zu jedem Zeitpunkt den Projektstand“, fasst Munvez zusammen.

Einsparungen und Flexibilität

Vor allem ist das neue ERP-System eine Basis für die Zukunft. „Wird eine neue Niederlassung gegründet, können wir jetzt dort eine internationale Lösung einsetzen, die durchdacht ist und in Zukunft auch vom Anbieter weiterentwickelt wird. Wir können unsere Investitionen klar planen, da ein Standard zum Einsatz kommt, der keine umfangreichen Anpassungen erfordert“, ist sich Munvez sicher. „Wir haben zudem durch unsere Strukturierungsprozesse eine Flexibilität, die wir vorher nicht kannten.“ Dies wird unter anderem durch die Einbindung der Konstruktion in die NAV-Prozesse erreicht. Von einem Industrie-Schornstein etwa müssen Zeichnungen erstellt und Stücklisten aus mehreren hundert Positionen generiert werden. Die Struktur ist entsprechend detailliert aufgebaut und wird 1:1 ins ERP-System übertragen. Dort entstehen dann die Fertigungsaufträge, die wiederum Teilfertigungsaufträge enthalten können. „Wir sparen viele Stunden bei jedem Projekt und eine Fehlerquote gibt es praktisch nicht mehr“, weiß der Team Leader zu schätzen. Auch das Anfragemanagement von COSMO CONSULT trägt zum Projekterfolg bei. Jeremias arbeitet für die unterschiedlichen Artikelkomponenten mit vielen Lieferanten zusammen. Im Anfragemanager lassen sich nun Produkte hinterlegen, deren Preise angefragt werden sollen. Mit wenigen Klicks erstellt der Manager die Anfrage an alle gewünschten Lieferanten und versendet sie. Eingehende Angebote erfasst er ebenfalls und zeigt über eine Matrix, welchen Preis welcher Lieferant für welchen Artikel bietet. Darüber hinaus kommen noch etliche weitere Tools wie die mobile Lösung „Mobile solution“ zum Einsatz. Wegen des bisherigen Erfolgs ist die Anwendung weiterer Standardlösungen in naher Zukunft geplant.

Partnerschaftlich zum Erfolg

Im Laufe der Zeit sollen möglichst alle Niederlassungen in Microsoft Dynamics NAV eingebunden werden. Dazu wird eine Blueprint-Lösung mit „Dynamics NAV 2016“ aufgebaut. Sie stellt dann die Basis dar für bestehende sowie neue Niederlassungen etwa in Frankreich, den USA und in der Tschechischen Republik. Konkrete Überlegungen gibt es zurzeit für die Niederlassungen in Kroatien, Russland und den USA. Auch hier rechnen die Verantwortlichen mit der Unterstützung durch die COSMO CONSULT-Gruppe, die bei internationalen Projekten oft als Generalunternehmer die Projektverantwortung auf der Partnerseite übernimmt. Maxim Munvez lobt die Zusammenarbeit mit dem IT-Partner: „Die bisherigen gemeinsamen Projekte waren ausgesprochen komplex und dauerten mehrere Jahre. Wenn es darauf ankam, haben wir stets Unterstützung bekommen. Zusammengefasst wissen wir heute, dass wir den richtigen Dienstleister gewählt haben.“

 

Dieser Artikel ist erschienen in der VDI-Z (Link zum Artikel)

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