Sämtliche Unternehmensprozesse digital abbilden zu können ist die Herausforderung unserer Zeit. Dabei helfen Business Intelligence (BI)-Werkzeuge, die versprechen, das „Daten-Gold“ zu bergen. In Verkehrsunternehmen fallen große Mengen an Daten aus einer Vielzahl unterschiedlicher Systeme an. Kaum ein Verkehrsunternehmen hat weniger als 15 IT-Lösungen im Einsatz, große Verkehrsunternehmen über hundert. Da gilt es, den Überblick und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Denn um den zunehmenden Anforderungen wie beispielsweise steigenden Fahrgastzahlen oder erhöhten Qualitätsanforderungen der Verkehrsverträge gerecht zu werden, muss es einem Betrieb möglich sein, schnell relevante Informationen aus seinen umfangreichen und meist inhomogenen Systemen zu gewinnen. Mithilfe leistungsstarker BI-Werkzeuge gelingt die anspruchsvolle Kennzahlengewinnung und es können schneller richtige Entscheidungen getroffen werden. Verständlich also, dass Business Intelligence in der Verkehrsbranche ein großes Thema ist.
Ein Blick zurück
Doch der Trend ist noch jung. Zwar bestand schon 2014 durchaus Nachfrage nach neuartigen Analyse-Lösungen für den Verkehrssektor, das Angebot hingegen war noch recht mager. Wenn Business Intelligence-Systeme eingesetzt wurden war deren Einführung teuer, die Bedienung häufig wenig intuitiv und die Unternehmen deshalb ständig auf IT-Experten angewiesen. Oder schlimmer noch – in den geschlossenen Systemen wenig ambitionierter Branchenanbieter gefangen.
Deshalb waren bis vor einigen Jahren zumeist Excel oder vergleichbare Tabellenkalkulations- programme das Mittel der Wahl. Die Kennzahlenerhebung in Excel ist aufwendig. Und: Wohl jeder Excel-Nutzer hat schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Arbeitsblätter mit vielen Funktionen oft fehlerbehaftet sind – die Auswirkungen sind ärgerlich bis katastrophal. Auch Aspekte wie Datenschutz und Datensicherheit werden unzureichend berücksichtigt. Lange Rede, kurzer Sinn: Ein modernes, effizientes Controlling kann nicht auf Tabellenkalkulationen basieren.
Als Pionier setzte es sich COSMO CONSULT deshalb vor fünf Jahren zum Ziel, intelligente, offene Analyse-Lösungen zu entwickeln, mit denen Verkehrsunternehmen auf bequeme Weise schnell ihre benötigten Informationen gewinnen können. Richtungsweisend dabei war das offene Konzept des „Neuen Controllings“. Es basiert auf der Idee, dass Verkehrsunternehmen ihre eigenen Daten selbstständig und uneingeschränkt zum Wohle von Fährgästen und Mitarbeiten nutzen können. Damit das gelingt, unterstützt COSMO CONSULT die Unternehmen beim Aufbau von optimalen Analyse- und Reportingstrukturen und bildet die Mitarbeiter an Self-Service-Analysewerkzeugen aus. So können diese auch komplexe Fragestellungen selbst beantworten.
Erfahrungen aus fünf Jahren
Seit 2014 gewann COSMO CONSULT mehr als 50 Organisationen aus der Verkehrsbranche als Kunden hinzu, darunter städtische und regionale Verkehrsunternehmen, Aufgabenträger, Eisenbahnverkehrsbetriebe, Verbünde und Mobilitätskonzerne. Wir sehen immer wieder, dass unsere Data & Analytics-Lösungen mit Begeisterung angenommen werden und Verkehrsbetrieben neue Möglichkeiten des Controllings eröffnen.
Nach nun fünf Jahren Erfahrung im Bereich Data & Analytics im ÖPNV können wir einige zentrale Erkenntnisse aus unseren Projekten festhalten:
- Motivierte Mitarbeiter mit Interesse sind Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz.
- Eine gute Datenqualität ist die Grundlage für jedwede Auswertung. Oft besitzen datengebende Systeme eine zu schwache Datenqualität für belastbare Analysen. Das BI-System ist ein entscheidendes Werkzeug zur Verbesserung der Datenqualität, flankiert von organisatorischen Maßnahmen. Qualitätsprobleme in den Daten potenzieren sich, wenn fehlerhafte Daten mehrerer Fachbereiche verschnitten werden.
- Fachbereichsübergreifende Analysen benötigen ein ebenfalls fachbereichsübergreifendes Stammdatenmanagement.
- Scheinbar gleiche Kennzahlen sind oft nicht gleich – Kennzahlen müssen systematisch hinterfragt werden. Ein BI-System unterstützt die nachfolgenden Diskussionen.
Bei unternehmensweiten Lösungen ist daher ein professionelles Vorgehen nötig. Dieses sollte folgende Aspekte beinhalten:
- Ein planvolles und schrittweises Vorgehen
- Den Aufbau organisatorischer Strukturen für Projekt und Betrieb der Lösung
- Ein motiviertes und fähiges Team aus Management, IT und Fachbereichen
- Ein konsequentes Stammdatenmanagement
- Eine konsistente Data-Governance (Rahmenbedingungen für die Datenstrategie)
- Schaffung der rechtlichen Grundbedinungen gegenüber den Softwareanbietern der datengebenden Systeme
Kurzum: Für Verkehrsunternehmen, die das Potenzial ihrer Daten besser nutzen wollen, steht und fällt ein erfolgreiches BI-Projekt mit guter Beratung und Vorbereitung, dem richtigen Tool und der Bereitschaft, Data Discovery zum festen Bestandteil der täglichen Arbeitsroutine werden zu lassen.